Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich im letzten Monat des abgelaufenen Jahres verschlechtert. Im Dezember waren 2,84 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet - 60.000 mehr als noch im November. Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,7 Prozent, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) bekannt gab. "Der Arbeitsmarkt reagierte auch zum Jahresende robust auf die wirtschaftliche Eintrübung", sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise in Nürnberg. "Spuren sind aber sichtbar."
Beschäftigungsrekord im abgelaufenen Jahr
Bezogen auf das Gesamtjahr 2012 präsentierte sich der Arbeitsmarkt aber noch einmal in Hochform: Die Zahl der erwerbslos gemeldeten Menschen war 2012 so niedrig wie zuletzt 1991. Mit rund 41,5 Millionen Erwerbstätigen gab es einen Beschäftigungsrekord. Dabei ist allerdings zu beachten, dass viele geschaffene Arbeitsplätze im Niedrigstlohnbereich bzw. befristet sind.
In den kommenden Monaten rechnen Konjunkturforscher mit einer "Delle" bei der Arbeitsmarktentwicklung. "Angesichts eingetrübter Konjunkturerwartungen zeigen sich die Unternehmen insgesamt vorsichtiger, was Neueinstellungen angeht", kommentierte die Bundesagentur die Zahlen. Im langjährigen Vergleich liege die Arbeitskräftenachfrage aber immer noch auf einem hohen Niveau, betonte die Nürnberger Behörde. Großen Arbeitskräftebedarf signalisiere die Zeitarbeitsbranche, aus der rund jede dritte gemeldete Arbeitsstelle komme.
Förderung der beruflichen Weiterbildung
Nicht ganz unerwartet gingen die Eintrittszahlen in von der BA geförderte berufliche Qualifizierungsmaßnahmen im Dezember gegenüber November 2012 deutlich zurück (insgesamt um gut 14 %), im Bereich des SGB II (Langzeitarbeitslose) noch stärker als im Rechtskreis SGB III:
Im Jahresdurchschnitt begannen 2012 monatlich ca. 26.500 Personen eine berufliche Fortbildung; der jahresdurchschnittliche Teilnehmerbestand lag mit knapp 148.000 Personen um fast 18 % unter dem Durchschnittswert des Jahres 2011 (knapp 180.000). Dies setzt den Abwärtstrend fort, der seit 2009 sichtbar ist.
"Der BBB wird sich auch 2013 wieder für mehr Kontinuität in der Förderung der beruflichen Weiterbildung einsetzen. Dies ist aus unserer Sicht und angesichts einer Arbeitskräftenachfrage "auf hohem Niveau" das nach wie vor sinnvollste Arbeitsmarktinstrument“, kommentierte BBB-Geschäftsführer Horst Palik in Berlin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen